Ein umstrittenes Kunstwerk im öffentlichen Raum.
Als dieses Kunstwerk im öffentlichen Raum installiert wurde, gab es viele kritische Stimmen. Doch mittlerweile ist dieses von seinem Standpunkt nicht mehr wegzudenken und ist sogar zu einem Wahrzeichen für Weißenburg geworden. Wie ihr der Überschrift entnehmen könnt geht es bei diesem Kunstwerk um die sogenannte Römermaske, welche sich an der Abfahrt Römerbrunnenweg an der B2 befindet.

Die Römermaske wurde 2015 von dem lokalen Künstler Roland Ottinger aus Beton und Epoxid-Injektionsharz gefertigt, diese ist bei einer Größe von 4 x 3,2 Metern etwa 10 Tonnen schwer und nicht zu übersehen. Die Gestaltung der Maske sollte die Stadt Weißenburg repräsentieren und vor allem Durchreisenden die wertvolle kulturelle römische Vergangenheit näher bringen. Die Aufschrift “Römerstadt Weißenburg” auf dem Sockel macht dies für alle Vorbeifahrenden deutlich erkennbar.
An dieser Stelle sollten wir erstmal den Begriff Römermaske klären, korrekterweise ist es eigentlich ein Maskenhelm oder Paradehelm, welcher hier nachgebildet wurde. Ein Maskenhelm ist eine militärische Kopfbedeckung, welche sowohl das Gesicht als auch das Haupt des Trägers schützen sollte. Dabei ahmten die Masken menschliche Gesichter nach, aber in idealisierender oder manchmal verfremdeter Weise. In der Regel waren Nasen-, Augen- und Mundbereich mit Öffnungen versehen. Die Helme wurden vor allem bei Schaukämpfen und zu zeremoniellen Anlässen getragen. Ob und inwieweit die Helme während Kämpfen genutzt wurden ist in Forschungskreisen umstritten.
Einige kritisierten die Maske, da sie nicht ästhetisch genug sei und wegen den Augenöffnungen “gruselig” aussieht. Doch die nachgebildete überdimensionierte Maske ist stark mit der Stadt verbunden. Denn diese ist den römischen Maskenhelmen nachempfunden, welche beim Römerschatzfund 1979 in Weißenburg gefunden wurden. Damals wurden vier Maskenhelme aus Bronze aus dem 2./ 3. Jahrhundert entdeckt, diese dienten dem Künstler als Vorbild. Er entschied sich jedoch dagegen eine Maske direkt zu kopieren und griff nur einige Stilelemente von den Originalen auf. Markant an den Originalfunden und der übergroßen Nachahmung sind jeweils die detaillierten ausgeformten Locken und die Stirnpartien.

Seit Oktober 2021 hat die Römermaske eine kleine Schwester bekommen, wie sie in den Medien oft genannt wird. Denn wollte man nicht nur Autofahrer auf die römische Vergangenheit der Stadt aufmerksam machen, sondern auch diejenigen, welche mit dem Zug in Weißenburg ankommen. Daher befindet sich nun eine kleinere Variante gegenüber vom Bahnhof in einer Grünanlage. Ebenso wurde diese Maske vom lokalen Künstler Roland Ottinger geschaffen, wieder wurden Stilelemente wie die Locken von den Originalen übernommen.
Abschließend kann man sagen, dass für ein Wahrzeichen nicht die subjektive Ästhetik wichtig ist (welche von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist), sondern die Verbindung zu der Stadt. Zudem ist die Maske einzigartig und erregt durch ihre Größe viel Aufmerksamkeit. Der Künstler hat in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Kunstwerk im öffentlichen Raum geschaffen, welches einen Wiedererkennungswert besitzt.
Verwendete Internetquellen:
https://www.stadtmarketing-weissenburg.de/aktuelles/
https://www.nordbayern.de/region/weissenburg-bekommt-eine-zweite-romermaske-1.11153458
https://www.nordbayern.de/region/wei%C3%9Fenburg/neues-wahrzeichen-fur-weissenburg-1.4564709
https://de.wikipedia.org/wiki/Maskenhelm#Der_r%C3%B6mische_Maskenhelm
Abbildungsnachweis:
Weißenburg Römermaske Roland Ottinger , Mef.ellingen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Weißenburg Römermuseum: Bronzemaske eines Paradehelms aus dem Weißenburger Schatzfund (2./3.Jhdt.)., Wolfgang Sauber, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Weißenburg Römermuseum: Bronzemaske eines Paradehelms aus dem Weißenburger Schatzfund (2./3.Jhdt.)., Chrisi1964, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Weißenburg Römermuseum: Bronzemaske eines Paradehelms aus dem Weißenburger Schatzfund (2./3.Jhdt.)., Wolfgang Sauber, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons