Die Weißenburger Museen sind ab 15. März wieder geöffnet.
Der heutige Beitrag wird ein wenig anders sein, es wird um die Museen in der Altstadt Weißenburgs gehen. Denn diese öffnen heute wieder ihre Türen und Tore. Zudem möchte ich dazu animieren, dass man nicht nur als Tourist Museen besucht, sondern auch als Einheimischer.
In der Altstadt gibt es zwei Museen die man ab dem 15. März besichtigen kann, nämlich das RömerMuseum und das ReichsstadtMuseum. Das gute für alle wegfaulen unter uns, diese liegen direkt nebeneinander am Martin-Luther-Platz.
Im Römermuseum könnt ihr alles über das Thema rund um die Römer in Weißenburg erfahren. Dabei sind ganz besondere Objekte ausgestellt, denn ein Weißenburger Hobbygärtner stieß beim Spargelbeet anlegen auf einen Römerschatz, welcher die Hauptattraktion des Museums ist.
Im nahegelegenen ReichsstadtMuseum wird mit vielen verschiedenen Objekten die Geschichte der ehemals Freien Reichsstadt erzählt. Dort könnt ihr viel über die damaligen Bürger und ihre Lebensweisen, deren Berufe und gesellschaftliche Strukturen lernen.
In diesem Beitrag möchte ich euch aber nicht erzählen was es in den Museen für Objekte zu sehen gibt, denn dies kann durch einen Besuch sehr viel besser erfahren werden. Stattdessen gehe ich im nächsten Abschnitt auf die Architektur des jeweiligen Museums ein, denn diese sind ebenso interessant wie die Museen selbst.
Es wird vermutet, dass am Standort der Museen sich früher der ehemalige Sitz des königlichen Amtsträgers in der Stadt befunden hat. Dies kann durch mittelalterliche Baureste angenommen werden, welche sich in den heutigen Neubauten finden lassen. Das RömerMuseum ist in dem 1809 erbauten dreigeschossigen Walmdachbau untergebracht. Dies ist ein äußerst Repräsentativer Bau für ein ursprüngliches Wohnhaus, besonders die nördliche Fassade, welche ein flacher dreiachsiger Mittelrisalit (= ein zumeist auf ganzer Höhe aus der Fluchtlinie eines Baukörpers horizontal hervorspringender Gebäudeteil) prägt. Im Erdgeschoss weist dieser eine Rustika (= überstehende Material eines Natursteins innerhalb einer Mauer) auf. Dies gibt uns einen Hinweis auf die Stilrichtung dieser Architektur, nämlich Neorenaissance. Denn Rustika findet man sehr häufig an italienischen Palazzi aus der Renaissancezeit.
Der Bau des Reichsstadtmuseums steht der Stattlichkeit des Römermuseums ein wenig nach, vor allem weil die Fassade am Eingang stark modernisiert wurde.* Auf der Rückseite des Museums in der Pfarrgasse lassen sich aber barocke Fassaden finden, zum Beispiel das ehemalige Pfarrhaus mit Walmdach, welches 1722/23 erbaut wurde. Die barocken Stilelemente lassen sich heute nur noch an der Südfassade (also nicht am Eingang zum Museum, sondern auf der dahinter liegenden Seite) erkennen und hier auch sehr subtil. Dort wird durch Lisenen ein Zwerchhaus (= ein ein- oder mehrgeschossiger Aufbau eines geneigten Daches, es hat einen Giebel und ein eigenes Dach) in der Mittelachse hervorgehoben. Zwischen diesen Lisenen (= eine schmale und leicht hervortretende vertikale Verstärkung der Wand, dient zur Gliederung, Betonung und Verzierung) befindet sich der Eingang mit einer geschwungenen Überdachung.

Die Beiden Museen sind nicht nur bei einem Spaziergang oder bei Erledigungen einen Blick von außen wert, sondern vor allem ist ein Rundgang durch die Schauräume besonders informativ. Zu Zeiten von Corona ist ein Besuch in den einheimischen Kultureinrichtungen zudem eine Hilfe, da die Touristen oft wegbleiben. Für nähere Informationen zum RömerMuseum und ReichsstadtMuseum sind nachfolgend die Links zu den Webseiten und auch zu den Führungen in den Museen.
Verwendete Literatur:
- Kießling, Gotthard (Hrsg.): Stadt Weißenburg i. Bay. (= Denkmäler in Bayern Bd. V.70/2). München 2001.
Internetquellen:
- https://museen-weissenburg.de/de/unsere-museen/reichsstadtmuseum
- https://museen-weissenburg.de/de/unsere-museen/roemermuseum
- https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mermuseum_Wei%C3%9Fenburg
Abbildungsnachweis:
RömerMuseum, G8w, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
*Leider gibt es kein frei verfügbares Bild zur Außenansicht des ReichsstadtMuseums.